Tonhalle Düsseldorf
Der Tonhalle gingen als Düsseldorfer Konzertbauten die an der heutigen Schadowstraße/Tonhallenstraße eröffnete erste Städtische Tonhalle (1865/1892 Neubau) voraus. Ein weiterer Konzertbau war die am Florapark auf der Palmenstraße 16 gelegene Tonhalle des Südens, fertig gestellt nach 1870. Beide Gebäude wurden im zweiten Weltkrieg beschädigt und sind heute nicht mehr existent.
Die Tonhalle als Teil des Ehrenhof Ensembles
Die Tonhalle wurde ursprünglich als Mehrzweckhalle im Stil des Backsteinexpressionismus entworfen. In der Halle hätte ein Planetarium untergebracht werden können. Sie wurde 1926 unter dem Namen Rheinhalle vom Architekten Wilhelm Kreis (1873-1955) erbaut. Noch heute erinnert ein goldfarbener Stern auf der Spitze der Kuppel an diese Nutzungsmöglichkeit. Sie gehört als südlicher Abschluss zum sogenannten Ehrenhof Ensemble, das vom vorgenannten Architekten für die Gesolei Ausstellung 1926 geplant und realisiert wurde.
Akustik und Innenarchitektur, Ornamentalik
Die innere Ausstattung der Kuppel wird durch eine sehr sehenswerte Ornamentalik von Adolf Luther (1912-1990) ausgezeichnet. Die restliche Fläche der Kuppel ist in einem wie gläsern wirkenden blau gehalten, das durch Stelen scheinbar unterbrochen wird. Das im expressionistischen Stil gehaltene Grüne Gewölbe ist ebenso sehenswert. In der auf der Ebene des Foyers befindlichen Rotunde befindet sich eine Lichtplastik des weltberühmten Günther Uecker, die dem Volksmund nach Stalaktitenfeld genannt wird. 1975 wurde die Tonhalle Umbauten unterzogen und 1979 als vorbildliches Bauwerk des Landes NRW ausgezeichnet. Maßgeblich verantwortlich war der Düsseldorfer Architekt Helmut Hentrich, der für das Dreischeibenhaus (erbaut 1957-1960) weltberühmt wurde. Der nach Osten blickende Vorplatz der Tonhalle trägt heute den Namen Helmut-Hentrich-Platz.
Skulpturen und Wandgemälde in den Außenbereichen der Tonhalle
In den Außenbereichen der Tonhalle befinden sich mehrere Skulpturen und Wandgemälde. In den offenen Eckpavillons an der Oederallee befindet sich ein Glasmosaik mit männlichen und weiblichen Akten von Heinrich Nauen (1926): Der Rhein als Träger des Lebens sowie die gegenüberliegende, eigentlich dem NRW Forum zugehörige Tanzgruppe, ein weiteres am Helmut-Hentrich-Platz: Der Rhein als Spiegel der Schönheit. Am Helmut-Hentrich-Platz wurden 2003 am Gebäude vier von Franz Küsters geschaffene Büsten der folgenden Persönlichkeiten befestigt: Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847), Clara Schumann (1819-1896), Robert Schumann (1810-1856) und Norbert Burgmüller (1810-1836).
Mahnmale zur NS Zeit
Links neben dem Aufgang zur Hofgartenrampe befinden sich erhaltene Fragmente eines Gefallenen Ehrenmals (1928) von Jupp Rübsam, das 1933 von den Nationalsozialisten entfernt und fünf Jahre später mit einem anderen – heute Mahnmal – am Reeser Platz ersetzt wurde. Eine Gedenktafel mit einem Zitat von Heinrich Heine mahnt die auch in Düsseldorf geschehenen Bücherverbrennungen (1933) an.
Tonhalle Düsseldorf heute
Die Tonhalle ist einen Katzensprung von der Kunstakademie entfernt, ein Besuch lohnt sich wegen der besonderen Akustik, die durch die Architektur des Rundbaus und der Kuppel mit bedingt wird. Heute finden in der Tonhalle Konzerte statt, manchmal treten auch Kabarettisten auf. Es wird ein sehr abwechslungsreiches Spektrum von alten und neuen Komponisten wiedergegeben. Im Sommer besteht die Möglichkeit, sich auf der Terrasse mit Panoramablick über den Rhein bewirten zu lassen.
Tonhalle, Ehrenhof 1, 40479 Düsseldorf.
Tonhalle: Tonhalle de