Kaufhof an der Kö Düsseldorf

Kaufhof an der Kö

Dieses in architektonischer Hinsicht sehr wertvolle Kaufhaus trägt nicht nur für Düsseldorfer den beflügelten Namen Kaufhof an der Kö. Das vom Architekten Joseph Maria Olbrich (1867-1908) für den damaligen Warenhauskonzern Tietz erbaute Gebäude im Jugendstil wurde 1909 als Kaufhaus eröffnet. Joseph Maria Olbrich (1867 – † 1908 in Düsseldorf) stammte aus Österreich und war ein Architekt (und Designer) der Wiener Secession. Aus dieser Vereinigung bildender Künstler ging der sogenannte Wiener Jugendstil hervor, bei dem man ursprünglich vom österreichischen Secessionsstil spricht. Vor seiner Zeit in Düsseldorf hatte Olbrich 1897/98 das Wiener Secessionsgebäude errichtet.

Nachdem Olbrich den Wettbewerb für das Gebäude gewonnen hatte, leitete er die Bauarbeiten bis zu seinem durch Leukämie verursachten Tod 1908, die Fertigstellung im Jahr 1909 erlebte er nicht mehr mit. „Olbrich bildete für die innere und äußere Einheit der Architektur und ihrer Details einen dekorativen Modernismus aus, der den Übergang zur funktionalistischen Kunst markiert.“1

Skulpturen an der Außenfassade

Die an den Fassaden vorzufindenden Skulpturen stammen von Johannes Knubel (1877 – † 1949 in Düsseldorf), der auch die Nahe der Tonhalle aufgestellte goldfarbene Skulptur Pallas Athene geschaffen hat. Knubel arbeitete nicht nur mit Olbrich zusammen, sondern auch mit dem Architekten Wilhelm Kreis, der für das Ehrenhof-Areal und die Tonhalle verantwortlich zeichnete. Knubel lebte ab 1906 in einem für sich errichteten Haus auf der Wildenbruchstraße 28 in Düsseldorf Oberkassel, das heute noch steht und in die Düsseldorfer Denkmalschutzliste eingetragen wurde.

Im Rahmen der während der Nazidiktatur stattfindenden verbrecherischen Entfernung der Juden aus dem öffentlichen Leben wurde es 1933 von der Kaufhof Warenhaus AG gekauft. 1943 wurde das Gebäude bei einem Luftangriff schwer getroffen, das Original der Fassaden konnte 1960 wieder hergestellt werden. Das Gebäude befindet sich direkt zwischen dem Breidenbacher Hof und dem Steigenberger Parkhotel auf der Königsallee. Trotz der baulichen Angliederung und Änderungen im Inneren erhielt das Gebäude 1985 einen Eintrag in die Liste der Düsseldorfer denkmalgeschützten Bauwerke.

Kaufhof an der Kö, Königsallee 1-9, 40212 Düsseldorf

Warenhaus Leonhard Tietz AG, Architekturmuseum TU Berlin, Lizenz CC BY-SA 4.0.2

 

 

1 Susanne Tübergen auf Baukunst NRW, Warenhaus Tietz (heute Kaufhof).
2 Lizenz CC BY-SA 4.0.